Wir wollen mit unserem Fachwissen zu Ihrer Sicherheit beitragen, damit Sie beim Klavierkauf nicht übervorteilt werden. Wir wollen uns und unsere Instrumente natürlich auch an diesen Kriterien messen lassen, damit Sie als Käufer von Anfang an das gute Gefühl haben, bei Piano Palme in den richtigen Händen zu sein.
Die Entscheidung hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab, nämlich wie viel Platz Sie zum Aufstellen zur Verfügung haben und welchen Betrag Sie ausgeben wollen. Die Preise der Flügel beginnen meist da, wo die der Klaviere aufhören.
Diese Frage wird immer dann auftauchen, wenn Geld eine Rolle spielt.
Was kostet ein Klavier oder ein Flügel?
Die günstigsten Klaviere bekommt man heutzutage schon knapp unter 1.500 €.
Was unterscheidet ein teures Instrument von einem günstigen ?
Die zum Teil enormen Preisunterschiede haben durchaus ihre Berechtigung.
Ist die Größe des Instrumentes wichtig?
Auch wenn die Herren der Schöpfung immer gern behaupten, es käme nicht auf die Größe an, beim Klavier ist das anders. Man kann eindeutig sagen, dass ein größeres Instrument in der Regel nicht nur besser klingt, sondern sich auch leichter spielen lässt und länger hält, vorausgesetzt es wurden gleichwertige Materialien eingesetzt und die gleiche Sorgfalt beim Bau zugrunde gelegt. Das liegt daran, dass die Konstrukteure mit viel mehr "Tricks" arbeiten müssen, um einem kleineren Klavier die selben Töne zu entlocken wie einem großen.
Spielt das Herkunftsland eine Rolle? Sind deutsche Instrumente besser als ausländische?
Klaviere werden fast auf der ganzen Welt gebaut. Wir können hier nun keinen Überblick über den gesamten Weltmarkt der Klavierhersteller anbieten, deshalb beschränken wir uns auf die wichtigsten Kernaussagen zu diesem Thema.
Wie alt darf ein Klavier sein? Wie lange hält ein Piano?
Das hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab, nämlich wie hochwertig war es, als es neu war, und wie wurde es im Laufe seines Lebens behandelt. Sehr gut erhaltene Instrumente, die 100 Jahre auf dem Gehäuse haben, sind keine Seltenheit. Aber auch der beste Flügel leidet, wenn er schlecht behandelt wird.
Nach welchen Kriterien sucht man sich ein Instrument aus?
Nachdem die Entscheidung Klavier oder Flügel gefallen ist, der aufzuwendende Betrag ungefähr festgelegt und die Größe des neuen "Möbels" eingegrenzt ist, kommt es nur noch auf eines an. Die Musik. Entscheidend ist jetzt das subjektive Gefühl beim Spielen und der Klang. Zum Klang später noch eine Bemerkung.
Abgesehen davon, dass jeder subjektiv etwas anderes hört, kann es durchaus passieren, dass das Instrument in den eigenen vier Wänden tatsächlich anders klingt, als im Laden.
Sollte man sich für den Anfang erst mal ein günstiges Instrument anschaffen?
Nun gut. Man muss nicht sofort mit einem 3-Meter Konzertflügel anfangen, wenn man sich entschlossen hat, das Klavierspiel zu lernen. Dennoch ist vom Kauf eines absoluten Billigfabrikats auch dem Anfänger abzuraten, denn ein zu billiges Klavier lässt sich auf Grund der schlechteren Qualität der mechanischen Bauteile auch schwerer spielen. Das kann gerade in der Anfangszeit zu Frustrationen führen, und das wäre doch schade, oder?
Kauf von Privat oder vom Händler?
Ein Klavierhändler kann Ihnen verlässliche Angaben über das wahre Alter und die Qualität eines Instruments machen. Abgesehen davon, sollte ein gebrauchtes Klavier, wenn es seinen Besitzer wechselt, sowieso überholt, zumindest aber durchgesehen werden. In jedem Fall muss es aber transportiert und nach dem Aufstellen gestimmt werden. Die hierfür aufzuwendenden Mittel machen den eventuellen Preisvorteil beim Kauf von Privat schon fast wieder zunichte.
Worauf muss ich achten, beim Kauf eines gebrauchten Pianos?
Klaviere leben nicht ewig, aber bei guter Pflege ziemlich lange.
Pianos, wie wir sie heutzutage kennen, werden seit ca. 100 Jahren so gebaut. Die Blütezeit des Klavierbaus in Westeuropa war zwischen der Jahrhundertwende und dem ersten Weltkrieg. Nie wieder wurden so viele Klaviere gebaut, wie zu dieser Zeit.
Somit ist es nicht verwunderlich, dass es auf dem Markt für gebrauchte Klaviere sehr viele Instrumente gibt, die 50 - 100 Jahre alt sind. Der Zustand dieser Instrumente ist sehr unterschiedlich.
Klaviere werden verkauft, weil sich der Verkäufer entweder ein besseres Instrument zulegen will, oder aber weil es einfach nicht mehr gebraucht wird. Der zweite Fall ist für den Käufer eindeutig der günstigere. Die Chance, dass das Klavier in Ordnung ist, ist größer als im ersten Fall, denn hier können Schäden am Instrument der Grund dafür sein, dass der Verkäufer sich ein anderes Klavier anschaffen will.
Eine der häufigsten Ursachen ist eine ungenügende Stimmhaltung. Das heißt, dass das Klavier in zu kurzen Abständen immer wieder verstimmt ist. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern geht mit der Zeit auch ganz schön ins Geld. Bevor wir auf weitere Mängel eingehen, auf die man beim Kauf eines gebrauchten Klaviers achten sollte, und vor allem wie man sie feststellt, soll gesagt sein, dass sich zwar kaum die Bauart (Ober- /Unterdämpfer), jedoch nahezu jeder Mangel am Instrument vom Klavierbauer reparieren lässt.
Es sind im wesentlichen drei Dinge, die im Laufe der Zeit an der Qualität des Klaviers zehren, nämlich Verschleiß, Alterung und schädliche Einflüsse von außen.
Der Verschleiß befällt die sehr kompliziert aufgebauten, bewegten Bauteile der Mechanik. Damit wird die Baugruppe bezeichnet, die dafür sorgt, dass beim Drücken der schwarzen und weißen Tasten die Saiten angeschlagen werden, und so ein Ton entsteht. Überall dort, wo sich berührende Bauteile in Bewegung sind, entsteht Reibung und somit auch Abrieb und Verschleiß.
Die Mechanik besteht im wesentlichen aus Holz, Filz, Metall und Leder. Alle Bauteile, die direkt mit den Saiten in Berührung kommen, also die Hammerköpfe und die Dämpfer, sind mit einer Filzoberfläche ausgestattet. Ebenso sind die Führungen der Tasten mit Filz und Leder bestückt.
An Filz und Leder nagt der Zahn der Zeit, am Filz zusätzlich noch der Zahn der Motte. So manches Klavier wurde schon von Motten musikalisch unbrauchbar gemacht, denn der Filz besteht aus Wolle, Mottes Lieblingsspeise. Leder wird mit der Zeit hart und brüchig, das kennen wir alle. Die Hammerkopffilze sind nur bedingt elastisch, so dass sich im Laufe der Zeit, durch das Spiel, die Saiten in dem Filz abdrücken und dort Rillen entstehen, die irgendwann dazu führen, dass die Saiten nicht mehr sauber angeschlagen werden.
Die Alterung betrifft neben den Filz- und Lederteilen auch noch das Holz. Holz lebt und verändert sich mit Temperaturschwankungen sowie mit Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Mit anderen Worten, es dehnt sich aus und zieht sich zusammen. Dabei entstehen im Laufe der Jahre Risse im Holz.
Sind die Risse im Stimmstock, dann finden die Wirbel keinen festen Halt mehr, und das Klavier verstimmt sich immer wieder. Sind die Risse im Resonanzboden, dann ist die akustische Übertragung der Schwingungen unvollkommen und das Instrument büßt an Klangqualität ein.
Schädliche Einflüsse von Außen
Hierzu zählen die Umwelteinflüsse, wie extreme Temperaturschwankungen, zu niedrige oder zu hohe Luftfeuchtigkeit, direkte Sonneneinstrahlung, Schäden durch Wasser oder andere Flüssigkeiten, sowie Mottenbefall oder das zerstörerische Werk von Mäusen.
Das Gehäuse
Oft kann man schon am Gehäuse erkennen, was dem Klavier so alles widerfahren ist. Ist das Furnier gewellt oder gar abgelöst, kann man davon ausgehen, dass das Instrument mit Wasser in Berührung gekommen ist. Stockflecken an hellen Gehäuseteilen deuten auf zumindest zeitweilige Unterbringung in feuchten Räumen hin. Aussagekräftig ist auch der Staub im Inneren oder an der Rückseite des Gehäuses.
Wenn dieser Staub Schimmelspuren aufweist, dann stand das Klavier feucht und hat mit Sicherheit gelitten. Spätestens wenn es gänzlich "ausgetrocknet" ist, besteht die Gefahr der Rissbildung. Ein muffiger, modriger Geruch im Inneren des Gehäuses ist ein weiteres Indiz für unsachgemäße Aufstellung oder Lagerung.
Oft wird auf einem Klavier auch mal ein Bier abgestellt. Wo Biere stehen, kippt auch mal eins um und läuft dann ins Klavier. Achten Sie auf Flüssigkeitsränder am Gehäuse und auf die Brandspuren von liegengebliebenen Zigarettenkippen. Wenn Sie solche Spuren entdecken, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Klavier einmal in einer Gaststätte stand. Den säuerlichen Geruch behält so ein Instrument über viele Jahre hinweg, und Sie sollten sich genau überlegen, ob Sie sich diesen Geruch ins Wohnzimmer stellen wollen.
Zustand der Klaviatur, Zustand der Filze und Tuche
An der Klaviatur sind verschiedene Dinge zu erkennen, auf die man als Käufer achten sollte. Mit einem Blick von der Seite kann man erkennen, ob die Tasten in etwa eine gerade Linie bilden, oder ob die Klaviatur mehr an eine Achterbahn erinnert. Stehen die Tasten "kreuz und quer", dann kann man davon ausgehen, dass die Filze der Tastenlagerung verschlissen sind oder mit Motten Bekanntschaft gemacht haben.
Funktionsfähigkeit der Tasten, schiefstehende Tasten, Nebengeräusche
Als nächstes sollten Sie jede Taste anschlagen. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass jede Taste einen Ton erzeugen sollte. Aber wenn Sie gerade dabei sind und jede Taste anfassen, achten Sie gleich auf das seitliche Spiel. Die Tasten dürfen sich nicht zu weit seitlich bewegen lassen, vor allem dürfen sie sich nicht gegenseitig berühren. Hier ist ein Vergleich der häufig gespielten Tasten der Mittellage, mit den Tasten im Bass- oder Diskantbereich, aufschlussreich.
Auch die Pedale geben Auskunft über den Zustand eines Instruments. Ist der Messingbelag, besonders am rechten Pedal, soweit abgerieben, dass der eiserne Pedalhebel sichtbar ist, deutet das auf starke Abnutzung hin.
Die Dämpfung sorgt dafür, dass nach dem Loslassen der Taste die Saite nicht nachklingt. Wie das gemacht wird lesen Sie hier (Fachbegriffe). Bei alten Klavieren findet man manchmal noch die sogenannte Oberdämpfer-Mechanik vor. Man erkennt sie daran, dass man nach Öffnen des Gehäusedeckels und dem Blick ins Innere, nicht die Hammerköpfe sehen kann, sondern auf den Oberdämpfer schaut.
Auch wenn ein Klavier jahrelang nicht gestimmt wurde, so sollte die Stimmlage nicht mehr als einen halben Ton abweichen, was sich mit einer Stimmgabel relativ leicht feststellen lässt.
Wie der Stimmstock, so kann auch der Resonanzboden altersbedingt Risse bekommen. Dann ist die Schwingungsübertragung nicht mehr perfekt, und das Instrument verliert an Klangqualität.
Man sollte eigentlich davon ausgehen können, dass man im Freundes- und Bekanntenkreis nicht "über den Tisch" gezogen wird. Kauft man ein Instrument von Fremden, etwa auf eine Annonce hin, so ist doch auffällig, dass Instrumente, wenn sie in privater Hand sind, entweder fast ganz neu oder aber schon wieder historisch wertvoll sind.
Ein Klavier oder einen Flügel zu kaufen ist schon schwer genug. Die "Beute" dann nach Hause zu bringen ist eine Schwierigkeit ganz anderer Qualität. Sie sollten gar nicht erst versuchen, den Transport selbst zu machen. Ihr Rücken, die Treppenhäuser und nicht zuletzt das Klavier werden es Ihnen danken. Für so was gibt es Spezialisten, wie PIANO PALME, die das jeden Tag machen.
So ein Umzug ist eine aufregende Sache. Auch für ein Klavier. Es dauert ca. 2-4 Wochen bis es sich wieder beruhigt hat, soll heißen, bis es sich an die neue Umgebung und das Raumklima angepasst hat. Nach dieser Zeit sollte es auch gestimmt werden.
Aufstellungsort...Wo sollte es nicht stehen?
Natürlich können Sie Ihr Klavier hinstellen wo Sie wollen. Sie sollten jedoch einige Regeln beachten, damit Sie möglichst lange Freude an Ihrem Instrument haben.
Wie oft muss es gestimmt werden?
Man kann sagen, dass einmal im Jahr der Klavierstimmer kommen sollte. Neue Instrumente müssen unter Umständen öfter gestimmt werden, denn es dauert eine Weile, bis sich in einem Instrument alles ein wenig "gesetzt" hat. Bedenken Sie, dass die Zug- bzw. Druckkräfte im Klavier 15-20 Tonnen betragen. Ist ein Klavier extrem stark verstimmt, dann kann es sein, dass man es mit einer einzigen Stimmung nicht endgültig hinbekommt. Dann ist es normal, dass der Stimmer mehrmals kommen muss und liegt nicht daran, dass der Mann oder die Frau Ihr Handwerk nicht versteht.
Was muss ich sonst noch beachten? Pflege, Reinigung, etc.
Wie Sie das Gehäuse pflegen und sauber halten hängt von der Oberfläche des Instruments ab. Einen Wisch mit dem Staubtuch verträgt jedes Klavier.
Ansonsten sollten Sie es nach Möglichkeit vermeiden, gefüllte Blumenvasen oder andere potentielle "Wasserbomben" auf Ihrem Klavier oder Flügel zu postieren. Bilderrahmen, alte Uhren oder was sonst noch auf dem Klavier gut aussieht, können beim Spielen scheppern und vibrieren, was dem Musikgenuss unbedingt abträglich ist.
Gegenüber vierbeinigen Hausgenossen sollte das Klavier zur "Tabuzone" erklärt werden. Noch ein letzter Tipp. Mit Lavendel oder Mottenpapier (beides in der Drogerie erhältlich) im Inneren des Gehäuses ausgelegt, halten Sie Ihrem Instrument den ärgsten Feind vom Leib.
Jetzt bleibt uns nur noch, Ihnen viel Spaß beim Musizieren zu wünschen.
Ihr Team von PIANO PALME